Der Körper als Archiv

In diesem Workshop werden wir künstlerische Recherche aller Art mit somatischer Körperarbeit verbinden. Wir suchen nach Themen, die dich beschäftigen und nach Geschichten, die du noch nicht erzählt hast. 

Durch verschiedene Methoden und Übungen werden wir in einen Dialog mit unseren Körpern treten, und ich zeige dir, wie man ihn sowohl physisch, als auch psychisch als Archiv nutzen kann. Diese Begegnung zwischen dir und deinem Körper nutzen wir als Ausgangspunkt um kreativ zu werden: tanzen, schreiben, malen… du wählst aus.

Ziele des Workshops: 

  • Eine Verbindung zwischen Gedanken, Kreativität und Körper schaffen und vertiefen
  • Den Körper als Archiv nutzen und mit ihm arbeiten lernen
  • Methoden zur Selbstbefähigung und kreativer Arbeit kennenlernen

Trainingswissenschaftliche Aspekte

Die Disziplinen der Zirkuspädagogik arbeiten alle mit dem Körper auf sehr unterschiedliche Weise. Ein funktionales und angepasstes (Aufwärm)-Training ist grundlegende Voraussetzung um den Körper auf die körperlichen Belastungen vorzubereiten, welche durch die unterschiedlichen Disziplinen entstehen. Dieses sollte sowohl an das Alter, als auch an die Art des Angebots angepasst werden. Ein gemeinsames Aufwärmen sollte auf alle Disziplinen vorbereiten und durch eine speziell Angepasstes ergänzt werden. 

Die Kenntnisse und Methodenvielfalt der Zirkuspädagog*innen sind hier häufig auf einem sehr unterschiedlichen Stand und aufgrund der Vielfältigkeit und Vielseitigkeit der Zirkuspädagogik kann in der Ausbildung nicht vertiefend auf jede Thematik eingegangen werden. 

Durch mein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln und meiner gewählten Vertiefung auf Gymnastik/Körperorientierte Trainingsmethoden, habe ich nach meiner Ausbildung zur Zirkuspädagogin die Relevanz von fundiertem Wissen über Funktionen des Körpers erkannt und möchte diese nun im Form eines Workshops für Interessierte weitergeben. Der Workshop richtet sich in erster Linie an Zirkuspädagog*innen und Trainer*innen, aber auch an Artist*innen und andere Interessierte. 

Achtsamkeit in der Zirkuspädagogik

Wir werden ausprobieren, was achtsames Bewegen eigentlich heißt. Was macht den Unterschied, wenn ich eine Bewegung achtsam ausführe? Und wie beeinflusst es meine Bewegung im Zirkus? Ändert sich die Bewegung durch meine Aufmerksamkeit?
Achtsames Bewegen kann uns in allen Zirkusdisziplinen weiterhelfen. Vor allem in der Erwärmung kann die Möglichkeit genutzt werden, seinen Körper besser kennen zu lernen und die Fähigkeit auf Signale zu reagieren zu üben. Ein Bewusstsein für „sich richtig bewegen“ und den eigenen Körper besser zu verstehen kann als Prävention für Verletzungen und Frustration fungieren.

Neuer Zirkus in der Zirkuspädagogik

Der Neue Zirkus ist eine Ausprägung des Begriffs Zirkus, welche auf kulturpolitischen Entwicklungen und einer „Revolution“ des Theaters in Frankreich in den 60/70er Jahren zurück geht. In seinen Anfängen verfolgten die Akteur*innen zunächst mit allem, was den traditionellen Zirkus bzw. das Theater ausgemacht hat, zu brechen. Die Darbietungen fanden nicht mehr im Zelt und der Manege statt, sondern zunehmend auf Theaterbühnen und verknüpften sich immer mehr mit anderen Genres. Der Neue Zirkus stellt nicht mehr den Trick, die Sensation, als solches in den Mittelpunkt. Er versteht sich als theatrale Bühnenform, welcher die Zirkusdisziplinen als Ausdrucksmittel nutzt. Nicht die körperliche, sondern die künstlerische Darbietung soll den Fokus des Zuschauenden auf sich ziehen. Oft arbeitet der Neue Zirkus an den Schnittstellen zu andern Darstellenden Künsten, vor allem dem zeitgenössischen Tanz und Theater. Der Neue Zirkus steht für eine Neubelebung des Zirkusbegriffs und seine moderne Auslegung.